Mit 38:28 schickten die Mannen von der SG HT16/ SCE den Gegner auf die lange Heimreise
Die Vorzeichen vor dem Heimspiel gegen die SG Harburg 2 waren alles andere als gut. Einerseits hatte man im Hinspiel eine der schlechtesten Saisonleistungen gezeigt und verdient mit 38:32 verloren, andererseits hatte Coach Zschiesche nur eine Rumpftruppe zur Verfügung. Auf dem Spielberichtsbogen standen drei nominelle Rückraumspieler, ein Kreisläufer, drei Linksaußen, ein Rechtsaußen und zwei Torhüter, wobei Alexander Zschiesche selbst auf dem Spielberichtsbogen als zweiter Torhüter aufgeführt war. Ein cleverer Schachzug, wie sich im Laufe des Spiels herausstellen sollte. Es schien somit, als ginge es an diesem sonnigen Sonntagnachmittag nur um die Höhe der Niederlage gegen die junge Truppe aus Harburg, die mit voller Kapelle angereist war.
Im Hinspiel hat man sich insbesondere in den ersten Minuten überrennen lassen und lag schnell deutlich zurück. Insofern war die Maßgabe für die ersten Minuten, das Spiel ruhig aufzubauen und aus einer sicheren Abwehr heraus eine ausgeglichene Anfangsphase zu gestalten. Insbesondere aufgrund der überragenden Offensivleistung von Maurice Günther, der die ersten fünf Tore der SG HT16/ SCE erzielte, gelang dies auch. Nach knapp sieben Minuten stand es 5:5 und irgendwie schien es, als könnte man durchaus mithalten mit der guten Truppe aus Harburg. Immer wieder ging nun die SG HT16/ SCE in Führung und die Harburger glichen aus. Der Harburger Trainer hatte sich den Spielverlauf mit Sicherheit anders vorgestellt und wechselte seinen wurfgewaltigen Rückraumspieler Thorge Seefeldt ein. Beim Spielstand von 10:10 in der 16. Minute kam Zschiesche zu seinem Comeback und fischte mit einer Wahnsinnsreaktion einen Siebenmeter aus der Ecke. In der 21. Minute nahm Harburg eine Auszeit. Bisher hatten die Torhüter auf beiden Seiten erst wenige Paraden verzeichnen können. Was sich jedoch in den folgenden 39. Minuten in der Halle am Luisenweg abspielte, kann getrost als Weltklasseleistung von Jon Petersen bezeichnet werden. Weiterhin lief die Offensive der SG HT16/ SCE, da Jon Petersen nun aber Ball um Ball hielt, wuchs plötzlich der Vorsprung auf 19:15, was gleichzeitig auch der Halbzeitstand war.
Noch immer glaubte auf Seiten der SG HT16/ SCE kaum jemand an den Sieg. Die Halbzeitansprache war von großer Zufriedenheit gekennzeichnet, denn letztlich war allen Beteiligten klar, dass, wenn man die gezeigte Leistung weiterhin bestätigte, es zumindest knapp werden könnte. Einziger Wermutstropfen war, dass Martin Kirste-König bereits zwei Zwei-Minuten-Strafen kassiert hatte und somit mit großen Ballast in die zweite Halbzeit ging. Um dem Rückraum etwas Regeneration zur verschaffen, kam nun Sascha Schrader auf der ungewohnten halbrechten Rückraumposition zum Einsatz. Als in der 40. Minute zwei Siebenmeter auf Seiten der SG HT16/ SCE verworfen wurden, Schrader, nach einem Schlag ins Gesicht des Gegners, die rote Karte bekam und Harburg gleichzeitig auf 22:20 verkürzt hatte, drohte das Spiel noch einmal zu kippen.
Doch nicht an diesem Nachmittag. Weiterhin hielt Petersen alles, was irgendwie zu halten war und die Offensive funktionierte wie eine perfekt geölte Maschine. Die Außen trafen hochprozentig, Simon Walla stellte gute Sperren und kam selbst zum Abschluss und die Rückraumspieler verloren offensiv fast keinen Zweikampf. Als abermals Maurice Günther zum 32:24 in der 55. Minuten traf, war klar, dass man heute als Sieger vom Platz gehen würde. Felix de Boer netzte, nach einer feinen Einzelaktion, in der 60. Minute zum 38:28 Endstand ein.
An diesem Nachmittag zeigte die Mannschaft, warum sie ursprünglich, um die oberen Plätze in der Tabelle mitspielen wollte. Wenn man es schaffen würde, Woche für Woche die gezeigte Leistung aufs Parkett zu bringen, könnte man jeden Gegner in der Liga schlagen.
Es spielten: Alexander Zschiesche, Jon Petersen (beide Tor), Simon Walla (3 Tore), Maurice Günther (11, davon 2 Siebenmeter), Jörn Sturm, Felix de Boer (7), Fabian Hartmann (4), Nilas Junge (5), Martin Kirste-König (8, davon 3 Siebenmeter), Sascha Schrader
Und das ohne diesen Fritzsche…?